Zwei Matchbälle abgewehrt und den Sieg noch aus dem Feuer gerissen – Bastian Bohlen (im Bild) hat bei den Usedom Open fĂĽr einen Paukenschlag gesorgt. Der Mann vom Lehrter SV bezwang den Ă–sterreicher Stefan Koubek, ehemalige Nummer 20 der Welt, im Finale der Herren 45 mit 6:3, 4:6, 11:9.
„Ich war in diesem Augenblick der Glücklichere“, meinte Bohlen, der 2022 und 2023 bei den Vierzigern triumphiert und dabei insgesamt lediglich fünf Spiele abgegeben hatte.
Ob druckvolle Bälle an die Grundlinie oder gefühlvolle Stopps und Lobs – der WM-Dritte von 2020 aus Niedersachsen und der frühere österreichische Davis-Cup-Kapitän boten den Zuschauern in Zinnowitz ein hochklassiges und unterhaltsames Spektakel. Die Fans honorierten den Auftritt der beiden Top-Spieler mit minutenlangem Applaus, während Turnierchef Peter Schmidt den Protagonisten nach dem Matchball ein Bier reichte.
„Das ist natürlich unfassbar, gegen einen ehemaligen ATP-Top-20-Spieler zu gewinnen. Ich glaube, ich kann nicht besser Tennis spielen“, freute sich Bastian Bohlen, der auf Usedom weiter ungeschlagen ist.
Titelverteidiger Stefan Koubek, der durch die Niederlage den Hattrick verpasste, nahm seine erste Niederlage bei diesem S1-Turnier gelassen hin. „Gewinnen will man immer, wenn man da unten steht, aber das hat allen Spaß gemacht – mir auch. Und irgendeiner muss gewinnen“, meinte der frühere Weltklasse-Spieler.
Pech hatte Burkhard Herzberg vom Binzer TV. Der Insulaner stĂĽrmte bei den Herren 65 bis ins Halbfinale, ehe ihn eine Oberschenkelverletzung stoppte. „Auf einem Bein kann ich nicht gewinnen“, konstatierte Herzberg enttäuscht.
Alexander Loew (Zinnowitz/Herren 45) erreichte das Viertelfinale, wo er Stefan Koubek unterlag. Ebenfalls in die Runde der letzten acht zog Aleksander Wröbel (TC Blau-Weiß Ahlbeck) ein, der
gegen den späteren Sieger Bastian Bohlen verlor.
Alexander Zach (HSG Uni Greifswald/H55), Dietmar Schwerdtfeger
(H60/Pinnow) und Mirko Brunken (H60/Stralsund) kämpften sich
ins Achtelfinale. Verbandstrainer Philipp Heger (Zinnowitz) gewann die Nebenrunde der Herren 40.