Vor zwei Jahren gestaltete der Tennisclub Pinnow seine Vereinsmeisterschaft zum Ausklang der Sandplatzsaison erstmalig als offenen Wettbewerb mit Leistungsklassenwertung. Die Idee: Um das Teilnehmerfeld zu vergrößern, sollten sich ausdrücklich auch Spieler anderer Vereine eingeladen fühlen; eine Art kleines „Pinnow Open“ sozusagen.
Voriges Jahr drang die Kunde schon bis nach Berlin vor, genauer gesagt bis in die dänische Botschaft. Denn wenn Friis Arne Petersen nicht gerade als oberster diplomatischer Vertreter des dänischen Königreiches in Deutschland unterwegs ist, spielt er leidenschaftlich gern Tennis im renommierten LTCC Rot-Weiß Berlin. `Doch warum nicht auch kleinere Vereine besuchen?` dachte sich der Däne, reiste nach Pinnow bei Schwerin und gewann prompt die Konkurrenz der Herren 50. Erst bei Turnierende erfuhren die Veranstalter zufällig, dass sie es nicht nur mit sportlicher, sondern auch mit Seiner Exzellenz zu tun hatten.
Auch in diesem September reiste der freundliche, angenehm unprätentiöse Botschafter von Berlin an. Während seine ebenfalls tennisbegeisterte Gattin bei idealem spätsommerlichen Tenniswetter die, wie sie sagte, „entspannte Atmosphäre eines kleinen Clubs auf dem Land“ genoss, nahm der 66-jährige den Kampf um die Titelverteidigung nach alter Schule ganz in Weiß gekleidet auf. Abermals spielte sich Petersen ins Finale. Erst dort gelang es dem Rostocker Stefan Ehlers (LK 9) in einem streckenweise hochklassigen Endspiel, den Dänen (LK 11) mit 6:4, 7:5 zu bezwingen. Im Spiel um Platz 3 besiegte der Neustrelitzer Jens Escher den Pinnower Eberhard Schön.
Unterdessen entschied Claudia Frohberg die Konkurrenz der „Damen Aktive“ vor Rilana Fundke (beide TC Brüel) und Anne Rubel (TC Pinnow) für sich.
Bei den Damen ab 40 Jahren erspielte Silke Hasselmann ungeschlagen den einzigen Titel für die Pinnower Gastgeber vor der Brüelerin Imgard Fundke und Klubkameradin Ulrike Mischke-Jurk. Letztere ist vielen Schwerinern noch als frühere Weltklasse-Volleyballerin in Erinnerung. Dass sie sich erst seit kurzem mit der deutlich kleineren Tenniskugel beschäftigt und nun bei ihren ersten Einzel-Matches bereits großes Potenzial bewies, ist aus Pinnower Sicht besonders erfreulich.
Übrigens: Dass man Tennis auch im noch weiter fortgeschrittenen Alter mit Spaß und Klasse spielen kann, bewiesen die Herren 70. Hier erreichte Lokalmatador Rainer Pärisch den dritten Platz hinter Adolf Hoeft aus Parchim. Der musste sich am Ende eines gelungenen Sommersaisonausklangs nur dem favorisierten TMV-Präsidenten Dieter Bursche (TV Blau-Weiß Warnemünde) geschlagen geben. Silke Hasselmann