Senioren-WM in der Türkei: Zinnowitzer Doppel auf Rang fünf

Die Herren des TV Zinnowitz wurden in diesem Jahr erstmals Winter-Landesmeister. Drei Spieler des Teams – Alexander Wröbel (im Bild rechts), Grzegorz Soboczyk (M.) und Philipp Heger – nahmen an der Senioren-Weltmeisterschaft in Manavgat (Türkei) teil. Zwei Tage vor dem Turnierbeginn reisten sie an, um sich auf den Sand vorzubereiten. „Unsere Vorbereitung war im Vergleich zu vielen anderen Spielern gering, aber wir wollten das Beste daraus machen“, sagt Wröbel.

Mehr als 350 Teilnehmer aus über 50 Ländern, darunter Australien, USA, Indien, Kanada und Japan, nahmen an den Wettkämpfen teil. Die WM fand in der dritten Märzwoche statt, bei perfekten Bedingungen mit 25 Grad und auf 55 Sandplätzen im Freien.

Erster und zweiter Turniertag: Am ersten Tag hatten die Zinnowitzer spielfrei und nutzen die Zeit für intensives Training und Sightseeing. Am zweiten Tag verloren Wröbel, Heger und Soboczyk ihre Einzelmatches alle in zwei Sätzen. Wröbel unterlag dem an 13 gesetzten Tschechen Nebojsa, Heger dem an 6 gesetzten Portugiesen Moura und Soboczyk einem Spieler aus Zimbabwe. „Wir hatten Pech mit der Auslosung und spielten gegen die Nummer 1 aus Portugal, Tschechien und Zimbabwe“, erklärt Heger.

Im Doppel traten Wröbel und Heger gegen zwei Russen an. Nach einem 5:7 im ersten Satz dominierten sie den zweiten Durchgang mit 6:2. Im entscheidenden Match-Tiebreak lagen sie nach nur drei Minuten mit 0:7 zurück. Mit viel Kampfgeist und offensivem Spiel fighteten sie sich zurück, wehrten zwei Matchbälle ab und gewannen 12:10.

Dritter Turniertag: Alle drei Zinnowitzer gewannen souverän ihre Einzelmatches in der Nebenrunde. Wröbel besiegte einen Niederländer, Heger einen Chinesen und Soboczyk einen Deutschen. Im Doppel überraschten Wröbel und Heger, indem sie das an 5 gesetzte deutsch-rumänische Paar Goetzl/Borras nach starkem und dominantem Spiel mit 6:3, 6:2 besiegten und ins Viertelfinale einzogen – als einziges ungesetztes Doppel.

Alexander Wröbel (r.) und Philipp Heger mit dem pakistanischen Doppel

Vierter Turniertag: Im Einzel verlor Soboczyk gegen den späteren Sieger der Nebenrunde. Heger kämpfte sich nach verlorenen ersten Satz (4:6) durch ein 6:3 im zweiten zurück, unterlag jedoch im Match-Tiebreak mit 5:10 gegen den Südafrikaner Meyer. Wröbel verlor ebenfalls knapp mit 4:6 und 5:7 gegen einen Spieler aus Indien.

Am Nachmittag standen Wröbel und Heger im Doppel den Turnierfavoriten Qureshi und Khan gegenüber, die seit 28 Jahren das Davis-Cup-Team Pakistans bilden und zahlreiche gemeinsame Erfolge gefeiert haben. Qureshi schaffte es als Profi bis auf Rang 8 der Doppel-Weltrangliste, stand bereits im Finale der US Open und gewann 18 Titel auf der ATP-Tour. Die Usedomer starteten stark und unbeeindruckt, gewannen ihr erstes Aufschlagspiel souverän und hatten zwei Breakchancen zum 2:0 Doch die Pakistaner steigerten sich und gingen ihrerseits mit 3:1 in Führung. Wröbel und Heger drehten das Spiel, konnten ausgleichen und lagen bei 3:3 mit 40:0 in Führung, doch eine kurze Schwächephase kostete den ersten Satz – 3:6. Der zweite Satz war bis zum 2:2 ebenfalls ausgeglichen, doch am Ende verloren sie mit 2:6.

„Für uns ist das ein großer Erfolg. Wir haben die Runde der letzten acht erreicht und gegen die großen Favoriten ein respektables Ergebnis erzielt“, sagt Wröbel. Heger fügt hinzu: „Das sind die Matches, für die man trainiert. Wir haben stark gespielt und waren zeitweise auf Augenhöhe. Aber um gegen so ein Team zu bestehen, muss man am Limit spielen und viele Risiken eingehen.“

Sie schlugen bei der WM auf: Grzegorz Soboczyk, Philipp Heger und Alexander Wröbel (von links) vom TV Zinnowitz.

Qureshi und Khan dominierten auch das Halbfinale mit 6:0, 6:0 und gewannen auch das Finale glatt in zwei Sätzen und sicherten sich damit den Weltmeistertitel.

„Die Reise in die Türkei hat sich gelohnt“, waren sich die Zinnowitzer einig. „Das Turnier war hervorragend organisiert und das Niveau war im wahrsten Sinne des Wortes weltklasse“, meint Heger. „Die Spieler aus aller Welt sind stolz darauf, ihre Heimatländer vertreten zu können.“ Bei der nächsten WM wollen die drei Zinnowitzer wieder mit dabei sein.

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