
Spektakuläre Netzduelle, zeitweise typisch englisches Regenwetter mit Wind und ein enorm starkes Feld: Das erste Rasentennisturnier überhaupt in Mecklenburg- Vorpommern hatte eine Menge zu bieten – inklusive zwei Überraschungssiegern. Nach vielen spannenden Partien gewannen die Oberliga-Spieler Frank Schröter und Dirk Klevenow (BW Stralsund) die 1. Rasentennis-Open im Golfpark Strelasund in Kaschow bei Grimmen.
Wegen des bei Tennispielern so beliebten Spielbelags Gras, der auf deutschen Plätzen aber kaum vorkommt, hatten die Veranstalter das Turnier auch augenzwinkernd mit dem Beinamen „Wimbledon in Vorpommern“ versehen – in dem Londoner Ortsteil findet das wichtigste Rasenturnier der Welt statt.
Das Teilnehmerfeld in Kaschow konnte sich sehen lassen: Etliche Landesmeister und Oberliga-Spieler waren am Start des Doppel-Wettbewerbes. Der Barther Schröter und der Warener Klevenow gehörten zwar zum erweiterten Favoritenkreis, aber nicht zu den ersten Anwärtern. „Sie haben es aber am meisten gewollt und daher vielleicht das Quäntchen mehr Einsatz gezeigt als die vielen anderen starken Teams“, sagte Dieter Bursche, Präsident des Tennis-Landesverbandes, der selbst spielte und zur Turnierleitung gehörte.
„Wir haben einfach immer versucht, aggressiv zu sein und hohes Risiko zu gehen“, analysierte Sieger Frank Schröter. Auf Rasen ein gutes Mittel, da die Bälle hier schneller springen als auf allen anderen Belägen. In einem Final-Krimi setzten sich Schröter/Klevenow gegen die Routiniers Burkhard Herzberg/Bernhard Franke (Binzer TV) durch. Die beiden dritten Plätze des Turniers gingen an Alexander Loew/Martin Pittner (BW Stralsund) und Henry Stelzer/Jan Ramthun (TC Kühlungsborn/BW Warnemünde).
Gastgeber Jörg Remer, der in seinem Golfpark die einzigen zwei Rasentennisplätze von MV vorhält, war begeistert: „Ein toller Tag. Wir wollen die Courts nun öfter für Turniere nutzen.“ Für die knapp 30 Spieler im Feld war es ebenfalls eine besondere Erfahrung. „Tennis auf Gras ist super. Schnell, intuitiv. Man braucht gute Schläge und Gefühl“, schätzte der Greifswalder Joris Fellinger ein. Bei soviel Tennisspaß ertrugen die Akteure auch mehrere Regenunterbrechungen.