Abschied aus Greifswald: Regionalliga-Truppe spielt künftig für Warnemünde

 Er plant mit seiner Truppe den Wechsel zum TV Blau-Weiß Warnemünde: Klaus Soujon, Kapitän der Regionalliga-Mannschaft

Gedanklich haben sich die Regionalliga-Spieler längst von der HSG Greifswald verabschiedet. Die Tennis-Herren 60 planen einen Umzug. Ab der kommenden Saison wollen sie für den TV Blau-Weiß Warnemünde aufschlagen. „Es ist noch nicht amtlich, aber es ist alles in die Wege geleitet“, bestätigt Mannschaftskapitän Klaus Soujon.

Als Grund für den kollektiven Vereinswechsel nannte der 64-Jährige mangelnde Unterstützung vonseiten der HSG. „Der Verein stand nicht mehr hinter uns.“ Doch von Groll keine Spur. „Wir hatten drei schöne Jahre in Greifswald.“

Andreas Vojtech, Sportwart der HSG, sieht den Abschied des Herren-60-Teams gelassen. „Wir sind im Guten auseinandergegangen“, betont er. Es habe einfach nicht mehr gepasst. Die Mannschaft habe sich eine größere finanzielle Unterstützung gewünscht, der Verein habe jedoch nicht mehr als einen dreistelligen Betrag pro Spieltag beisteuern wollen, „zumal ja nur zwei Aktive aus dem Verein in der Mannschaft spielen“, sagt Vojtech.

Das Team ist eine illustre Truppe, die in der höchsten deutschen Spielklasse mitmischt. Mit Stephen Myers, Nummer 6 der Welt bei den Herren 60, und den an Rang acht notierten Stephen Dance stehen zwei Australier im Aufgebot.   Roy Edward Balummel ist ein Inder mit deutschem Pass. Werner Plenz stammt aus Oberhausen. Dazu kommen Kapitän Klaus Soujon, Josef Bokelmann und der Rostocker Udo Scharkowski. Bernd Hagen und Reinhard Behnke ziehen nicht mit. Dafür hat mit Christoph Klüppel (Osnabrück) bereits der erste Neuzugang zugesagt, erzählt Scharkowski, der als Vize-Präsident des TV Blau-Weiß den Deal zusammen mit Soujon eingefädelt hat. „Das ist doch eine gute Sache, wenn es im Land weiterhin Regionalliga-Tennis gibt. Warnemünde bietet sich an“, meint Scharkowski.

Rund 5000 Euro veranschlagt die einzige Regionalliga-Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern für eine Spielzeit. Die Hälfte des Etats ist gedeckt. „Wir suchen noch Sponsoren, um die Australier halten zu können“, sagt Klaus Soujon, der mit seiner Truppe in der abgelaufenen Spielzeit den vierten Rang unter acht Teams der Nordost-Staffel belegte. Mit den beiden Ausnahmespielern vom fünften Kontinent könne die Mannschaft ganz oben mitspielen. „Ohne sie hätten wir Schwierigkeiten, die Klasse zu halten“, meint Soujon, der grünes Licht vom Regionalliga-Ausschuss erwartet.

Das Gremium wird am 12. und 13. Oktober in Warnemünde zusammenkommen. Auf der Tagesordnung soll dann auch der angestrebte Vereinswechsel stehen. „So etwas kommt schon mal vor“, meint Carsten Hartung, Staffelleiter der Regionalliga Nordost. Allerdings müssen für einen derartigen Schritt mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören, dass beide Klubs dem Wechsel zustimmen und sich das Gros der Mannschaft dem neuen Verein anschließt.

Klaus Soujon ist optimistisch. Alle Bedingungen für einen Umzug seien erfüllt. „Es wird so sein, dass wir nach Warnemünde wechseln“, sagt er und ist gedanklich bereits auf der Sechs-Felder-Anlage im Ostseebad angekommen. Die höchste deutsche Spielklasse Die Regionalliga ist die höchste Spielklasse im Tennis-Seniorenbereich. Sie ist in vier Staffeln unterteilt: Nordost, West, Südwest und Südost. Die jeweiligen Gruppensieger – bei den Herren 60 sind es dieses Jahr Der Club an der Alster, TEC Waldau, TG Gahmen und GW Luitpoldpark München – ermitteln Anfang September in einer Endrunde den deutschen Meister.

Quelle: Ostsee-Zeitung

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